HAMLET für Roboter(kinder)

Hamlet für Roboter(kinder)

[16.5.2008] Black Box – von Gold Extra. 8 (acht) ferngesteuerte Roboter(kinder) geben »Hamlet« recht frei nach Shakespeare. Aufführung in der Studiobühne Köln.

Hamlet für Roboter

Vorweg: eine Ode an den Spiel- und Basteltrieb - und den potentiellen Kulturauftrag einer Recycling-Institution - konkret: Recyclinghof Salzburg. Die Inszenierung bietet viel Originelles, wenig Brillantes, einige erhellend lustige Ideen. Ein Schultheaterabend gibt den szenische Rahmen vor und damit ein Arsenal an Möglichkeiten: einige Maschinendarsteller verhalten sich wie Erwachsene, andere wie Kinder, einige wie erwachsene Kinder - andere wie kindische Erwachsene. Allerdings schöpft die Inszenierung das Potential des Spiels mit diesen verschiedenen "Entwicklungsstufen" nicht aus ... und Tiefe wird zu Tiefgeschürften ...

 

Der Vorrat an Originalität ist leider nach einer Viertelstunde aufgebraucht und die Ideen müssen mangels Bevorratung ausgewalzt werden. Wovon träumen Roboterkinder: von mehr Sensoren und ultimativ von einem USB-Anschluß! Schade - da wäre mehr drin gewesen ... zudem verbleibt der Nachgeschmack - dass diese Art der Robotik eigentlich schon Standard in jedem 2. Kinderzimmer ist - die Generation Aibo läßt den im Kern originellen Ansatz des Stückes  überaltert aussehen ... wie edel die Vernunft - welch Meisterwerk der Mensch -  wie schicksaltsträchtig seine Werke - da wäre nach Asimov, Lem und Shakespeare mehr gegangen - an Realitäts- und Zukunftsbezug.

 

So bleibt: der Gag und ein netter Abend in Erinnerung ... !

 

Sehenswert: die Bühnenbilddoku. Aktuelles zu weiteren Aufführungen hier. Und noch ein unvermeidlicher Link für Robotiker: ROBÖXOTICA - das Festival für Cocktail-Robotik ... !