CASIO EXILIM EX-F1

Die Gebrauchsanweisung von CASIO-Geräten sind in der Regel online verfügbar: http://www.casio-europe.com/de/support/manuals/  (Am 28.4.2008 war die Gebrauchsanweisung für die EXILIM EX-F1 noch nicht verfügbar).

CASIO EXILIM EX-F1
CASIO EXILIM EX-F1

[updated 4.5.2008] Seit 26.4.2008 habe ich die CASIO EXILIM EX-F1. Zum fraglichen Zeitpunkt schwer zu bekommen, scheinbar ein echter "run" auf das Instrument. Der sachdienliche Newsletter von CASIO kam auch erst 14 Tage, nachdem die Läden bestückt wurden. Na ja ...

 

Der folgende Bericht ist ein eben solcher - will sagen: kein Test - dafür gibt es dpreview.com (per 5.5.2008 sind die Jungs aber noch nicht so weit ...). Es ist auch keine euphorische Arie - sondern eine mehr oder minder nüchterne Betrachtung des Gerätes in meinem praktischen Einsatz. Diskussionen über "absolut besser" sind sinnlos - ich sage, was mir nützlich ist, was mich beim Arbeiten stört bzw. mir die Arbeit erleichtert.

Warum kauft man sich diese Kamera ?

CASIO EXILIM EX-F1
CASIO EXILIM EX-F1

Aus Neugier ? Aus Trieb ? In meinem Fall eine "Notwendigkeit"! Ich mache aktuell 50 % meiner Aufnahmen im stop-motion Kontext. Wer hier unterwegs ist, der ist hier richtig.

 

High-speed (Aufnahme) bzw. slow motion (Wiedergabe-Ergebnis): die Kamera lädt zum Spielen ein. Und ermöglicht professionelle Ergebnisse. Einblendungen im Original-Format in 720/576 Videos. Aber auch aufgeblasen auf 720/576. Wobei das folgende Video auf YouTube (siehe weiter unten), aufgenommen mit 300 fps und einer Auflösung 512 x 384, die Qualität nur unzureichend spiegelt. Daher zunächst für Neugierige  das unbearbeitete Original als Download (Format QuickTime (TM)).

CASIO EXILIM EX-F1 300 fps highspeed shot at 512 x 384
fingerboard trick
CIMG0829-EX-F1 300fps.mov
QuickTime Video Format 3.4 MB
CASIO EXILIM EX-F1
CASIO EXILIM EX-F1

Nach mittlerweile ca. 10 Einsätzen: die Kamera darf  (muss !) bleiben und bereichert meine "Werkzeugkiste". Sie ersetzt allerdigs auch keines der anderen Werkzeuge. Also ein Fall für besondere Fälle ... Highspeed, extrem-Tele & Makro, bestimmte Serien-Aufnahmen (stop-motion). Die Foto-Bild Eigenschaften und Qualitäten sind sehr gut, die speziellen Video-Ergebnisse ebenfalls. Standard-Videos oder HD-Videos mit der EX-F1 ? Aus Qualitäts-Sicht "ja" - aus Handling-Sicht "nein" - mir fehlt der Dreh-Klapp-Sucher !!! Ich brauche das Aufnahmegerät vor dem Bauch ... nicht vor dem Kopf ...

CASIO EXILIM EX-F1
CASIO EXILIM EX-F1

 

Die ersten 800 Foto-Aufnahmen sind gemacht - im Wesentlichen Aufnahmen für 2 stop-motion Filme - werde Sie in den nächsten Tage einstellen - die Vertonung dauert noch an ...

 

Gefühltes und Erlebtes im Einzelnen (kein Anspruch auf Vollständigkeit) ... :

 

  • Größe: für mich optimal. Pass nicht in die Hosentasche, aber unauffällig zusätzlich in meinen Rucksack. Relativ griffig dort, wo man die Kamera hält - aber hier hätte man sich etwas mehr "grip" gönnen dürfen ... spätestes wenn man an den 2. Auslöser muss, glitscht einem das Teil auch schon mal aus der händischen Verankerung ...
  • Gefühlte "power-up" Zeit: unter 3 Sekunden - den aktuellen patch von CASIO, der dies noch beschleunigen soll, habe ich noch nicht eingespielt.
  • Auslöser, Zoom-Regler liegen gut - für meine Finger. Für Menschen mit "Tatzen" könnte es eng werden. Kinder werden das Teil lieben ...
  • Die Modus-Dreh-Regler (einer für Serien-Modi, der andere für die Automatik-Modi bzw. Manuell bzw. Bracketing-Modus) sind mit dem Daumen gut erreichbar - spielt aber in der Praxis (noch) keine Rolle. Wer sich hier zwischen den Modi umentscgheidet tut dies kaum "on the fly" - sondern hat die Kamera in der einen Hand und reguliert die Einstellungen mit der anderen HAnd. A propos "Bracketing": gut konfiguierbar. Belichtungs- und Schärfereihen sowie Weißabgleichsreihen.
  • Das eigentliche "Navigationscenter" hat eine 4-Wege-Wippe (OK), einen SET-Knopf in der Mitte und ein Drehrad. Letzteres ist wenig griffig - obwohl es zunächst diesen EIndruck macht -  und nervt eher, als das es nützt. Bei kalten Fingern geht das gar nicht. Aber es wird ja jetzt erst mal Sommer ...
  • Nun die erste Überraschung - die Maschine hat 2 (zwei !) Auslöser: einen für Fotos (einschließlich Serienbilder), einen für Videos (einschließlich aller High-Speed Modi). Daran muss man sich erst gewöhnen - ich habe unter Tag mehrere Videos verpennt - aber ich habe jetzt jeweils eine hübsche Standaufnahme. Nach 2-3 Tagen wird das nicht mehr geschehen Gewohnheitssache ... Der 2. Auslöser ist auf der Rückseite. Man kann ! mit der Daumen-Innenseite auslösen - will aber geübt sein. Dabei ist die Gefahr recht groß, im auslösenden Moment zu verreißen. Nach 2 Abenden im Umfeld Theater / Konzert: wer ernsthaft Videos aus der Hand machen will, liegt hier faslch - das Auslösen mit der Daumenrückseite ist sch ... lecht - mit der Daumenspitze leidet die Stabilität. Geht auf jeden Fall nur im 2-Pfoten Betrieb. Und selbst da - die 2 ersten und 2 letzten Sekunden getrost vergessen ...
  • Video (Zoom): geht gar nicht ... ich bin eh kein Freund von Zoom-Fahrten. Aber hier sollte man definitiv davon absehen - ein "smoother" Start geht jedenfalls nicht - da kann selbst meine JVC MC500E mehr ... ! Wer Zoomfahrten mach will oder muss: die erste halbe Sekunde rausschneiden - aus einer fixen Position heraus Zoomen macht bei allerVorsicht immer einen "Bruch" ...
  • Video (Standard): zunächst die echte Riesenenttäuschung - Standard Video in 640 / 480. Kein 720 / 576. Why is that ? An der Physik der "Aufnehmers" kann es ja kaum liegen. Hoffen auf 1 Software-Update ...
  • Video (HD): 2 Modi werden angeboten:
    • FHD 1920 / 1080
    • HD 1280 / 720
      Mangels HDMI-Monitor kann ich selbst zur gefühlten Qualität noch wenig dazu sagen. Was man auf dem Monitor-Bild sieht - sieht Hammer-mässig aus. Die QT-Betrachtung am Rechner ist leider keine Augenwiese - aber das liegt auch am QT auf Windows-Rechner.
  • Die Menu-Führung ist gut. Intuitiv. Merkbar. Eine diagonale Lektüre der Gebrauchsanweisung (als .pdf auf CD) ist bei der Vielzahl der Optionen notwendig - aber eigentlich auch nur um einmalig das Grundverständnis zu bekommen. Auf Papier wird ein "quick-start" geliefert. Ein Feigenblatt. Wem das nützlich ist, der hat die falsche Kamera gekauft.
  • Der "Monitor" ist eine Augenweide. Aus allen Blickwinkeln ein KLARES Bild. Einziger Nachteil: man kann den Monitor nicht klappen. Ein Skandal. Ich kann so nicht arbeiten. Doch. Aber nur, weil eine Bildkontrolle auch aus stumpfen Winkeln möglich ist. Dennoch: für einen Klapp-Monitor hätt ich gerne mehr bezahlt.   
  • Das Sucherbild trägt seinen Namen zurecht: man muss es suchen. Es ist winzig. So wie bei vielen anderen Kameras dieser Preisklasse. Obwohl: das Sucherbild meiner SONY R1 ist gefühlt doppelt so groß ... Meine Sensibilität in dem Zusammenhangliegt vielleicht auch daran, dass ich "Sucher" bei Digitalkameras nicht benutze. Nicht mag. Siehe oben. Ich mag keine Kameras vor dem Kopf. Aber wenn, dann bitte so, dass ich etwas sehe. So wie früher ... bei ordentlichen Spiegelreflex oder Sucherkamaras ... Umschaltung zwischen Sucher und Monitor: eine gefühlte Sekunde. Gleiche Info-Leiste und Menü-führung für "Sucher-" und Monitorbild.  
  • Anschlüsse: Strom, HDMI, Mikrofon-Eingang. Ein Eingang für ein externes Mikrofoooon. Jawohl ! Nein, kein XLR, Mini-Klinke ...;-) ... und das, obwohl die eingebauten Mikrofönchen (rechts und links neben dem Objektiv - man kommt erst mal gar nicht drauf ... siehe auch Bildergalerie ...) ziemlich gute Ergebnisse liefern. Nein, nicht im Verhältnis zu 2 x Neumann oder AKG - sondern im Verhältnis zu ähnlichen Geräten. Vogelgezwitscher ist auf jeden Fall gut erkennbar. Sprachverständlichkeit: ist noch auszuprobieren.
  • Noch Anschlüsse: two in one. Ein Kombi-Medien-USB-Anschluß. Irrsinn. Ein spezial-Kabel. Ein Risiko (... wo ist das Ding schon wieder...). Ein ultimatives Ärgernis.
  • Stativ-Anschluß. Aaaah ! Metall ! Zudem hat die Kamera - Bauart bedingt - das, was man eine Bodenplatte nennen darf. Profi !
  • Objektiv: 36 mm - 432 mm (35 mm Äquivalent bei 3:4). Drehring umschaltbar für Zoom, Fokus oder Be- bzw. Entschleunigung bei HighSpeed Aufnahmen. Genial. Fokus: Manuell mit Auto-Lupe. Schick. Makro: extrem ! Zoom-Geschwindigkeit: OK.
  • Einblendoptionen für fast alles, einschließlich Gitter. Was fehlt: Wasserwaage ! Werde ich mir wieder eine auf den Blitzschuh setzten müssen ... Hilfsfunktion für Panorama-Aufnahmen (oder hat da mal wider jemand ein Exklusiv-Patent ... ?).
  • Auslöse-, Funktions- bzw. Signalgeräusche: hier läßt sich fast alles konfigurieren (nur eigene .mp3 lassen sich nicht einspielen - hätte endlich gerne meine Leica M4 ge-gräusch-sampled ...). Vor allem: komplett "seilent" geht (ein leichtes Klacken machts dennoch - aber alle Kunstgeräusche lassen sich abschalten !).
  • Blitz, klar, brauch ich aber nicht. Abschaltbar.
  • Eine LED-Video-Leuchte. Brauchbar. Blitz und Leuchte liegen sehr hoch (wenn aufgeklappt). Immerhin. Witzig: bei niedriger Batterie nicht anschaltbar - so daß man sich nicht die letzten milliWats mit Licht vergeigt ...
  • Selbstauslöser: sehr cool - nicht um sich ständig mit Verwandten abzulichen - sondern - Achtung - um Verwackler zu vermeiden: die 2-Sekunden-Einstellung vermindert bzw. vermeidet den Auslöseimpulsverwackler.
  • Formatieren: nicht wirklich Praix-relevant, aber: 20 Sekunden für die Formatierung einer 4 GB Speicherkarte SD HC (Agfa) - oder liegts an der Karte ... ? Ein bisschen vielleicht schon - für eine 2 GB SanDisk Extreme III brauch die EX-F1 gezählte 8 Sekunden ...
  • Dateiablage: sehr cool - die Durchnummerierung der Dateien erfolgt über alle Formate hinweg. Kann man drüber streiten - aber ich finde dies sehr praktisch - Video-Schnipsel und Fotos in einem Ordner und stringent durchnummeriert. Da vergißt man nicht mal aus Versehen, die halbe Arbeit aus einem anderen Ordner "mitzunehmen" ... Natürlich kann man selbst Order anlegen - aber für sowas hat man eigentlich den PC / Laptop ... 
  • 1000 weitere Funktionen - die ich erst mal nicht brauche ...

Ein paar Detailaufnahmen ...

 

HighSpeed

Download des Original-Films siehe weiter oben.

fps - frames per second   Auflösung
300 bzw. 60- 300 variabel   512 x 384
600   432 x 192
1200   336 x 96

In den nächsten Tagen werde ich weitere HS-Aufnahmen einstellen.

 

Probleme bzw. Besonderheiten

  • einerseits die Überraschung mit den exotischen Formaten bei den hohen Frequenzen. OK. Es ging um Spieltrieb. Und der kommt auf. Oder die Kamera ist in falsche Hände geraten. Ich prognostiziere eine High-Speed-Schwemme in YouTube ... am 27.4. 2008 ergab eine Suche nach "Casio EX F1" bereits 333 Treffer ... ohne Schreibweisen-Varianten ...
  • Der Startpunkt der Aufnahmen: hier gibt es nach dem Auslösen eine kleine Verzögerung, d.h. dei Aufnahme beginnt erst einen "kick" später. Kann man sich darn gewöhnen - ist aber nicht wirklich transparent ...

Serien-Aufnahmen

Angenehmes Arbeiten - sofern man einmal die verschiedenen Modi verstanden hat. Mich interessiert am meisten: Finger auf Auslöser und "ab" (bis Karte voll ... oder der Akku leer ...): das macht die Kamera klaglos. Was ich vermisse: Voreinstellungen für maximale Anzahl von Aufnahmen pro Zeiteinheit. Hier bietet die Kamera "nichts". Hoffen auf ein Software-Update. Einschließlich Zeitraffer-Optionen. Denn auch hier: "nichts". Sehr schade ! Da kann meine Nikon S4 mehr ... ;-)  !

Standard-Video

CASIO EXILIM EX-F1 standard video (720 x 576, at 432mm)
Blume im Wind bei Maximalem Zoom, ohne Makro
CIMG0869 TEST 2.mov
QuickTime Video Format 4.9 MB

Foto

In die folgende Bildergalerie habe ich Original-Aufnahmen in höchster Qualitätsstufe - selbstredend unbearbeitet - geladen. Alle Aufnahmen im "Automatik-Modus". Gefühlte optische Qualität und Schärfe: Sehr gut. Ergänzungen in den nächsten Tagen.

 

HDR

tonemapped with PhotoMatix Pro
tonemapped with PhotoMatix Pro

Alle folgenden Serien wurden nach dem gleichen Prinzip erstellt: Automatik-Modus mit Bracketing (je 2 Blendenstufen Unter- bzw. Überbelichtung). Der HDR Effekt wurde mit Zoner Photo Studio erstellt (Standard-Einstellungen, keine manuelle Optimierung). Die HDR-Variante ist im jeweils 4. Bild zu sehen.

 

Der Kontrast-Umfang der letzten Motive ist für "echtes" HDR viel zu gering. Ziel war hier, eine "optimierte", Lichter und Schatten durchzeichnende Variante ohne "geschmacklerisches" Eingreifen zu erstellen.