JVC GZ-MC500E

 

Martin Tetreault, turntables (2006)
Martin Tetreault, turntables (Februar 2006, Köln - Galerie Rachel Haferkamp)

Warum kauft man sich diese Kamera ? Ganz einfach: es war seinerzeit (2006 !) die erste erschwingliche Video-Kamera mit Kartenspeicher, zugleich beherrscht das Maschinchen die folgenden Dinge:

  • Foto,
  • Serienbild,
  • Video- &
  • Tonaufnahmen;
  • unauffällige, geräuschfreie Aufnahmen
  • platzsparenden Transport in der Jacken- oder auch Hosen!-Tasche

Jenseits des Stylish-Faktors - mit der Standard-Sonnenblende im Rechteck-Format sieht das Ding einfach cool aus ... war der Kauf für mich aus ergonomischen Gründen quasi obligatorisch, da ich unauffällig in Sitz- oder Stehposition Aufnahmen im Konzertkontext machen kann. Dabei liegt der Witz einerseits in der "Swivel"-Bauart (Monitor und Objektiv können gegeneinander verdreht werden), man die Kammera also nicht vorm Kopf, sondern vorm Bauch - andererseits in eben der Kleinheit des Monitors. Auf dem Knie liegend oder der Stuhl-Lehne angedockt kann man locker Aufnahmen bis 1/4 Sekunde machen - so man einen ruhigen Moment des Vortragenden erwischt.

 

Die Bildqualität ist hervorragend, Beispiele für Konzertaufnahmen mit der JVC MC500E in flickr (jeweils alle .pic-Aufnahmen):

 

Dank des Festspeichers arbeitet die MC500E völlig geräuschlos. Das eingebaute Mikrofon liefert sehr brauchbare Ergebnisse - sofern man nicht das halbe Mikro mit irgendeinem Finger verdeckt hat ... das gelingt mir auch nach über 2 Jahren immer noch mal ... (siehe Bildergalerie) 

 

Als eine der wenigen mir bekannten Medien-Recorder ist die MC500E auch willig, ausschließlich Ton aufzunehmen, was mir schon erlaubt hat, komplette Jam-Sessions mitzuschneiden.

 

Der Serienbildmodus arbeitet "endlos" bis zum Überlauf der Speichermedien. Apropos Speichermedien: die MC500E hat 2 slots: SD und CF. In den CF-Slot passen auch Typ II - also Microdrives mit 4 oder 6 GB (IBM, Hitatchi). Die Medien (Foto, Video, reine Tonaufnahmen) können den Speichermedien individuell zugewiesen werden. Technische Präferezen gibt es aus meiner Sicht keine, ich nehme Gewohnheistbedingt Fotos bzw. Serienbilder auf SD, Video und Ton auf CF auf. Praktischer Vorteil: wenn mal eine andere Kamera in Speichernot ist, kann man mit der SD-Karte immer mal aushelfen. Was schafft die Kamera: ca. 3 Aufnahmen / Sekunde - sofern das entsprecehnde Licht da ist. Die Kamera nimmt ansonsten die Zeit die sie braucht - im Zweifelsfall Langzeitaufnahmen ...

 

Die Video-Qualität ist sehr gut - 3CCD steht nicht nur daruf, sondern ist auch drin. Ich habe bereits Aufnahmen im Kontext Industriereportage komplett mit dem "Ding" abgewickelt. Der Kunde ist natürlich erst einmal irritiert, wenn man keine Schulterkamera auspackt. Wenn man aber die Kamera in eine Maschine einführt oder mal ein Stück auf einem Transportband mitfahren lässt, sind eventuelle Zweifel an der ernsthaftigkeit ausgeräumt.

 

Die Akkulaufzeit ist sehr gut, eine Stunde Video ist mit einem Akku gar kein Problem.

 

Was nervt

  • eigentlich nur das exotische Dateiformat bei Video. Anschauen kann man die Videos unmittelbar mit dem MS MediaPlayer - aber Schneiden mit Adobe Premiere erfodert Vor-Arbeit (z.B. mit sdcopy.exe) 

 

Was der Kamera fehlt

  • ein Mikrofon- oder Line-Eingang
  • Ein Kopfhörerausgang mit Standard-Mini-Klinke (der KH-Ausgang ist vorhanden, aber Micro-Klinke)
  • Ein automatische Umschaltung zwischen den Speichermedien, wenn eines der Medien "am Ende" ist.
  • Das wars schon? Keine weiteren Wünsche ? Ja ! Das wars - mehr bräuchte man nicht !

Das eigentlich unglaubliche ist, das viele der Vorteile der MC500E keinen Eingang in die JVC Folge-Modelle gefunden haben ... jedenfalls nicht bis heute !